Wer denkt bei „Weihnachtsmarkt-Tour“ schon an Regenschirme? Wir hatten glücklicherweise daran gedacht. Natürlich hätten wir uns damit lieber vor märchenhaft dicken weißen Schneeflocken geschützt, aber auch gegen die Regentropfen, die immer wieder fielen, waren sie sehr nützlich.
Doch das Wetter war nicht weiter schlimm, denn von unserem Ausflug nach Bad Wimpfen konnte jeder aus unserer Reisegesellschaft etwas mit nach Hause nehmen:
Die Tierfreunde fröhliche Gedanken an das Damwild im Gehege bei Schloss Assumstadt im Jagsttal, das sich über unser mitgebrachtes Trockenbrot freute.
Die historisch Interessierten ein ganzes Bündel an Informationen und Anekdoten über die Stadt und ihre lange zurückreichende Geschichte.
Die klassischen Weihnachtsmarkt-Liebhaber hübsches Kunsthandwerk, von Oma gestrickte Socken oder hübsche Glühwein-Becher, die sie vorher leer getrunken hatten ;-).
Doch von Anfang an: Wie geplant starteten wir pünktlich um 8.00 Uhr in Theilheim und nahmen in Randersacker und am Pendlerparkplatz in Kist noch liebe Mitfahrer auf. Nach der Kaffepause bei Schloss Assumstadt ging es durchs Jagsttal nach Bad Wimpfen am Neckar. Dort empfing uns unser Stadtführer, der sich später als Genosse aus dem Bad Wimpfener SPD-Ortsverein outete.
Wir waren der erste Reisebus auf dem Busparkplatz. Bekanntlich fängt der frühe Vogel den Wurm und wir entgingen dem Gedränge, das später in der Stadt herrschte. Bad Wimpfen ist nicht nur eine wunderschöne mittelalterliche Stadt, sondern besitzt auch die größte Kaiserpfalz nördlich der Alpen. Unter den staufischen Reisekaisern – der erste war Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1122 - 1190), erlangte Bad Wimpfen im Mittelalter den Status einer Metropole. Hier wurde Recht gesprochen, getagt, regiert und sich nicht selten liebreizender "Minne" hingegeben. Wir hörten auch von den schlimmen Zeiten während des Dreißigjährigen Krieges, von Zerstörung, Krankheiten und Seuchen.
Von unserem Restaurant am blauen Turm, wo wir zu Mittag gegessen hatten, waren es keine zehn Schritte zum Weihnachtsmarkt in den Gassen, romantisch umrahmt von Fachwerkhäusern. Bei den herrlichen Düften aus den geschmückten Ständen, köstlichem Glühwein und Lebkuchen war der Regen schnell vergessen.
Den Weihnachtsmarkt in Tauberbischofsheim ließen wir dann lieber links liegen und starteten durch bis Distelhausen. Die „Alte Füllerei“ der Brauerei machte ihrem Namen alle Ehre. Speis und Trank waren vorzüglich. So konnten wir zufrieden die Heimreise antreten.